Paulo Frank Boer

Geboren 1959 in São Paulo, Brasilien

1969-1984 Leben in verschiedenen Städten Brasiliens: Recife, Rio De Janeiro, Salvador, São Paulo

1979-1981 Zeichenstudium und Lithografiekurs, Brasilien

1985-1988 Studium der Aquarellmalerei nach Goethes Farbenlehre und Skulpturenstudium, England

1988 Stipendium und Arbeitsaufenthalt in Pietrasanta, Italien

Seit 1990 freischaffender Künstler in Deutschland

Seitdem Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, Symposien und Projekten


Lebt und arbeitet in Herford

Passagem

Die Biografie Paulo Frank Boers weist sehr viele Ortswechsel auf, so dass es nicht verwundert, wenn er das Thema seit einem internationalen Steinsymposium 1992 verschiedentlich als Arbeitsthema wählt. Dies wird besonders sichtbar bei einer Serie von Steinmodellen für großformatige Arbeiten.

Dr. Irene Below schreibt über diese Modelle: »Die Modelle spielen mit der Kombination von Unterschiedlichem und führen das Thema des Spaltens und neu Zusammensetzens weiter. Teils ist der Marmor, der ursprünglich offenbar eine einfache geometrische Grundform besaß, gebrochen, teils geschnitten. Zwischen den abgetrennten Teilen steht eine Metallplatte, die in ihrer Form Bezug auf den Stein nimmt. Als Betrachter wird man angeregt, den ursprünglichen Stein im Geist wieder zusammenzusetzen, ja bei einem der Modelle ist das abgetrennte Stück beweglich geblieben und man hat die Möglichkeit auszuprobieren, ob die Teile wirklich zusammenpassen.« (Katalog, eins und doppelt: paarweise, 2001, Institut für Lippische Landeskunde).

Seitdem taucht das Thema der Passage in verschiedenen Variationen auf. Das Wort «Passagem« im Portugiesischen besitzt gleich mehrere Bedeutungen, zum Einen »Durchgang«, aber auch »Reiseticket« oder »Ausschnitt eines Films«.

Die abgebildete Steinskulptur leitet den Blick des Betrachters gezielt in das Steininnere, durch ein kleines Fenster hindurch und wieder hinaus auf die andere Seite. Der Stein als Grenze von zwei Welten, als visueller Ausdruck einer Entscheidung, die Öffnung als Ausgang oder Eingang zuzulassen.

 

Skulptur im Garten Beckmann

Richard Wagner-Weg 59

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